Ysilia

Oh hör, mein Freund, welch’ süßer Traume mich im Schlafe fand!Träumt’ ich doch die letzte Nacht, ich wär im tobrisch’ Land!Auf grünen Hügeln funkelte der zarte Morgentau,und erhaben lag Ysilia, Perle marmorblau.In den Firunsföhren spielte lau der kühle Wind,und irgendwo da lachte auf ein fröhlich jauchzend Kind,die Lärch mit ihrem süßen Sang begrüßt’ die Morgenstund,und stolz flattert’ der tobrisch’ Wolf, weiß auf blauem Grund!Im hohen Gras die Schäferin ihr sanftes Liede sang,und Frieden in mein Herz einzog bei diesem lieblich’ Klang,ich schritt entlang am Yslisee, dem köstlich Edelstein,die klare Luft berauschte mich, als wär’ sie süßer Wein!Ich blickte in den Yslisee und sah ein Spiegelbild:Neben mir mein Liebster stand, er lächelte so mild!Mit seinen starken Armen er beschützend mich umschlang,der süße Duft vom Heidekraut an all mein Sinnen drang.Schon spürt’ ich seinen zarten Kuß, als plötzlich er verschwand!Ich wachte auf und war so fern vom lieben Heimatland,Und wieder zog ins Herz mir ein die bittre, kalte Nacht.Oh, wie ich wünschte, ich wär niemals wieder aufgewacht,wie ich wünschte, ich wär niemals wieder aufgewacht!(Text: Martina Nöth, nach der Melodie von ’Spancil Hill’)