Trontron

Ein Epos, dem wack’ren tobrischen Volke und demHause der zu Ehrenstein gewidmet, auf daßGewesenes nicht vergessen und ein jeder für die Zukunft daraus lerne.Kunibald mein Herzog war, // tron, tron, diredidon,höret nun, was ihm geschah: // tron, tron, diredidon,Sein Gruß galt den Göttern, das Haupt stolz im Wind,das Herz einer Leuin – ein tobrisches Kind.Er trotzte mutig jeder Gefahr // tron, tron, diredidon.Er war ein wahrer Tobrier,stellt trutzig sich dem Feindesheer,ein Fels in der Brandung, die Schlacht hat begonn’,die Feinde, sie schwinden, ihr End’ scheint gekomm’,das Schicksal aber wendet sich sehr.Denn Nagrach ist ein übler Wicht,„Kunibald“, er leise spricht.Der Pfeil kommt geflogen, kein Laut ihn mehr warnt.Die Sphären erbeben, der Herzog nichts ahnt.Erloschen ist sein Lebenslicht.Mendena fällt noch in der Nacht,voll Gram ein Bote hat gebrachtnach Ilsur die Nachricht von finstrem Verrat,Daimonenpaktierern und schändlichster Tat …Angst und Schrecken in Ilsur erwacht.Daimonenarchen, Söldnerheer.Seid Ihr echte Tobrier?Versteckt Eure Kinder und rettet die Stadt!Dem Feinde entgegen, wer Waffen noch hat!Ein Pesthauch weht vom Perlenmeer.Karakile, Feuerball,Flammen lodern überall.Blutige Ströme durch Gassen sich ziehn,in heilloser Panik die Menschen, sie fliehn.Die Vögtin stirbt durch unheilgen Stahl.„Kurkum“, träumt man, als man ruht,dort wartet Rettung vor der Brut.Doch unendlich fern erscheint diese Stadt,der Traum – er verblaßt, und das Herz wird so matt …verschwunden ist aller Lebensmut.Amazonen – wild und stark,kampfgeschult bis in das Mark.Hier kann nichts passieren, hier ist man bereit,doch auch dieser Tempel wird sehr schnell entweiht.Kurkum wird zum steinernen Sarg.Prinz Dietrad mit des Kaisers Heerin Eslamsbrück steht feste Wehr.Vielhundert der Köpfe erwarten den Feind,die tapfersten tobrischen Streiter vereint.Firun sei gnädig, dem Herzog zur Ehr.Auf, ihr Wölfe, alle Mann!Blauweiß schreiten wir voran.Doch eben gefallen durch Feindes Schwert,der Gegner die Reihen um einen vermehrt.Mein Bruder – tot – ficht gegen mich an.Tobimora blutgetränkt,bis an das Naß zurückgedrängt.Des Sphärenschänders daimonischer Triebversetzt dem Prinzen den tödlichen Hieb.Das Haupt in ew’ger Trauer gesenkt.Doch eine Hoffnung bleibt uns noch,Ysilias Mauern, die sind hoch,so stolz über uns thront der Yslistein,sollst ewig Sitz derer von Ehrenstein sein.Entscheidung muß fallen noch in dieser Woch’.Schwert der Schwerter, steh uns bei!Setz Glut in unsren Herzen frei.Ihr Rondrarecken, nun streitet vorn an,will sehen, welch’ Feind uns wohl trotzen noch kann.Die Ungeduld wiegt schwerer denn Blei.Tücke, List, Verschlagenheit,der Feind hat unser Heer entzweit.Von Osten sie kommen, von Westen sie nah’nund kesseln die Stadt ein – daimonischer Plan.Die Stadt, so scheint’s, dem Tode geweiht.Seht Ihr das Banner dort im Licht?Des Haffax Fahn’, ich glaub es nicht.Aus brodelnden Fluten hebt sich nun empordaimonischer Schrecken, ihr Leut’, seht euch vor.Die Hoffnung wie die Mauer zerbricht.Wackrer Marschall Isebeorn,Stehst am Yslisee ganz vorn.In ätzendem Nebel, in Schwefel und Rauch,da hast du wie unzähl’ge andere auchnebst Leben auch deine Seele verlorn.Die Arche tot, kein Lufthauch weht.Der Feind in unsren Mauern steht.Sie fallen, die Krieger, wie Blätter im Wind,Ysilias Männer, samt Frau und auch Kind.Des Herzogs Mutter mit Golgari geht.Der Herzogin die Stunde schlägt,Getroffen sie sich niederlegt.„Mein Herr, seid nicht traurig, so mag es geschehn,den neuen Tag hab ich trotz allem gesehn.Im Hause des Praios kein Laut sich mehr regt.Vergewaltigung und Mord,Frevel und des Bösen Hort,Die Tempel, sie brennen, die Mauern, sie fall’n,die Schreie der Menschen wohl niemals verhall’n …Wir Tobrier ziehn von Tobrien fort …Tron … Tron … Tron … Tron … Tron … Tron … Tron …Text: Stefan Kroll, Knud Nommensen, André Wiesch, Ingo WölbernMelodie: traditionell